Prostatakrebs ist die häufigste bösartige und die am dritthäufigsten tödliche Krebserkrankung bei Männern. Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter: Männer über 50 sind stärker gefährdet als Jüngere. Auch die genetische Disposition spielt eine Rolle.
Wie bei einigen anderen Krebsarten nimmt man auch hier an, dass die Ernährung einen Einfluss auf die Entstehung der Erkrankung hat. Doch genaue Erkenntnisse darüber fehlen bislang.
Neue Forschungsergebnisse zeigen: Starke Kaffeetrinker sind offenbar wesentlich weniger tumorgefährdet als Kaffee-Abstinenzler. Täglicher Kaffeekonsum könnte das Risiko eines Mannes, an Prostatakrebs zu erkranken, um 20 Prozent verringern, doch nur dann, wenn er täglich bis zu sechs Tassen trinkt.
Für die aktuellen Studien vom Karolinska Institut in Stockholm wurden nahezu 45.000 Männer zwischen 45 und 79 Jahren über einen Zeitraum von 12 Jahren beobachtet, um festzustellen, wie viele von ihnen an Prostatakrebs erkrankten und wie ihre Heilungschancen aussahen.
Bei dieser Langzeitstudie wurden auch Daten zur täglichen Ernährung gesammelt, inklusive zum jeweiligen Kaffeekonsum.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass besonders der für die Prostata typische, langsam wachsende Krebs auf diese Weise gut abzuwehren ist. Doch gegen aggressivere Tumorarten hat das Koffein keine Chance.
Noch sind die Gründe für die Wirksamkeit des starken Kaffeekonsums unklar. Eine Theorie besagt, dass Kaffee den Spiegel eines Proteins namens Adiponectin erhöht, das maligne Zellen effektiv am Wachstum hindert.
Diese Erkenntnisse sind die letzten in einer langen Reihe recht widersprüchlicher Berichte über den Nutzen von Kaffee bei der Krebsabwehr. Während niederländische Onkologen die Ansicht vertreten, dass Schwarztee das Prostatakrebsrisiko um ein Drittel senken könnte, publizierten US-amerikanische Ärzte bereits im Jahr 2011 eine Studie, nach der sechs Tassen Kaffee am Tag das Tumorrisiko halbierten.
Für Brustkrebs wurde bereits festgestellt: Die Anti-Tumor-Substanz Tamoxifen wird von Koffein noch verstärkt.
aktualisiert am 03.07.2013