Eine Erektion scheint ein simpler körperlicher Vorgang zu sein. Doch damit der Penis ausreichend steif wird und bleibt, bedarf es einer komplexen Folge körperlicher Reaktionen. Und diese Abfolge kann an unterschiedlichen Stellen gestört sein.
Die häufigste körperliche Ursache für erektile Dysfunktion sind vaskuläre Störungen, also eine zu geringe Blutzufuhr, bzw. ein zu schneller Blutabfluss. Auch Diabetes ist ein häufiger Auslöser. Daneben kann eine Reihe von Krankheiten oder körperlichen Veränderungen Impotenz auslösen: z.B. Arteriosklerose, Multiple Sklerose, Schilddrüsenoberfunktion und Schilddrüsenunterfunktion, Testosteronmangel, erhöhte Blutfettwerte, Übergewicht, Drogenkonsum, Rauchen … Sogar ein Bandscheibenvorfall kann eine erektile Dysfunktion nach sich ziehen. Das Abstellen der Ursache hilft gegen erektile Dysfunktion.
Bei anhaltenden Erektionsstörungen ist der Gang zum Urologen also unbedingt notwendig, denn sie können auch Vorboten eines Herzinfarktes oder anderer Krankheiten sein.
Häufig sind allerdings auch Medikamente für Potenzstörungen verantwortlich: Blutdruck- oder Cholesterinsenkende Mittel, Herzmittel, Psychopharmaka und Beruhigungsmittel zum Beispiel. Treten diese Nebenwirkungen auf, sollten sie mit dem Arzt abgesprochen werden. Ein eigenmächtiges Absetzen der Medikamente könnte die Gesundheit ernsthaft gefährden!
Die Vorstellung, dass ein "echter Mann" immer potent ist, ist ein gängiges Klischee, das es für Männer sehr schwierig macht, sich Potenzstörungen einzugestehen. Wenn es im Bett immer wieder nicht klappen will, dann leidet das männliche Selbstwertgefühl und mit jedem neuen Versuch steigt die Versagensangst. Dieser psychische Druck wiederum hindert an einer entspannten Sexualität oder kann dazu führen, dass sexuelle Aktivitäten schließlich komplett vermieden werden. So befindet sich der Mann bald in einem Teufelskreis aus Frust und Vermeidung, durch den die erektile Dysfunktion sich eher noch verschlimmert.
Hinter Potenzstörungen stecken sehr häufig Partnerschaftsprobleme, denen man(n) sich stellen sollte: Gibt es häufig Streit oder bestimmt im Gegenteil eher Gleichgültigkeit die Beziehung? Mangelt es an Nähe und Kommunikation? Oft kann eine Partnerschaftsberatung die Auflösung der sexuellen Störungen unterstützen.
Neben privatem Stress können sich auch Probleme am Arbeitsplatz auf die Potenz auswirken. Manchmal stecken Depressionen dahinter oder einfach überzogene Erwartung an die Sexualität. Bei Erektionsstörungen, die auf psychischen Ursachen beruhen, sind die Heilungschancen am größten – sofern der Patient bereit ist, sich seinen Problemen zu stellen.
aktualisiert am 28.02.2013