Es gibt einen deutlich hörbaren Knall, gefolgt von einem verzweifelten Schrei und dem Griff an die Ferse. Die Achillessehne ist gerissen. Ihren Namen hat die stärkste Sehne des menschlichen Körpers dem antiken Helden Achilles, dessen einzige Schwachstelle diese Sehnen waren, zu verdanken. Wenn die Achillessehne ohne Fremdeinwirkung reißt, ist meist eine degenerative Vorschädigung voraus gegangen. Doch auch dann hat der Betroffene das Gefühl, dass ihm jemand von hinten in die Ferse getreten hat. An normales Gehen ist nicht mehr zu denken. Der Achillessehnenriss ist zwar eine sehr seltene Sportverletzung, jedoch eine der am häufigsten verletzten Sehnen.
Sie verbindet den Fersenknochen, genauer den Fersenbeinhöcker, mit den drei Wadenmuskeln. Die Stabilität der Achillessehne kann trainiert werden, nimmt aber ohne regelmäßiges Training wieder ab. Das Risiko einer Verletzung ist im mittleren Lebensalter besonders hoch, da hier häufig der Körper durch chronischen Bewegungsmangel plötzlichen hohen Belastungen nicht mehr gewachsen ist. Die dann abgeschwächte oder vorgeschädigte Achillessehne kann dann den Anforderungen nicht mehr standhalten und reißt.
Was tun bei einer akuten Verletzung?
Ein Achillessehnenriss kann konservativ oder operativ behandelt werden. Auf konservativem Weg wird ein fester Verband oder ein Spezialschuh getragen, der das Gehen schon nach wenigen Tagen wieder ermöglicht. Auf operativem Weg wird die Sehne genäht oder geklebt und auch dann wird der Fuß anschließend in einer Orthese ruhig gestellt. Bei aktiven Sportlern wird in der Regel der operative Weg vorgezogen, da dadurch eine höhere Stabilität wieder erlangt werden kann. Anschließend bedarf es eines mehrmonatigen Rehaprogramms, in dem die Belastung nach und nach langsam gesteigert wird. Nach einem viertel Jahr kann das Bein, bzw. der Fuß wieder normal belastet werden. Wird der konservative Weg gewählt dauert die Rehabilitationsphase neun bis zwölf Monate. Die alte Leistungsfähigkeit kann aber meist nicht wieder hergestellt werden.
Wie kann man sich am besten schützen?
Sportarten mit schnellen und plötzlichen Richtungswechseln, wie den meisten Ballsportarten, stellen das höchste Risiko für eine Verletzung ohne Fremdeinwirkung dar. Daher ist ein gründliches Aufwärmen unbedingt ratsam. Wer länger keinen Sport mehr betrieben hat und das Training wieder aufnimmt, sollte nicht gleich versuchen an alte Höchstleistungen anzuknüpfen. Nicht nur die Muskeln, sondern auch Sehnen und Bänder werden bei Nichtbenutzung schwächer!