Jetzt hat sie ihn zum x-ten Mal heute angerufen, und wollte was mit ihm besprechen. Immer wieder war die Antwort ein bedeutungsvolles „HMM". Das fällt wohl eher unter Klischee für Männer. Aber würden die Frauen nicht auch mal ein Wort mehr schwatzen, als es unbedingt nötig ist, dann würden die Männer wohl allesamt unter Kommunikationsschwierigkeiten leiden.
Stellen Sie sich vor, zwei befreundete Familien wollen sich verabreden. Würden das nicht die Frauen machen, ständen die Männer heute noch jeder vor seiner Tür und würde auf den anderen Warten. Es wird als typisch Frau angesehen, zu schwatzen und zu quatschen. Aber das ist eben manchmal nötig, um Freundschaften zu erhalten, um zu sehen, wie es dem anderen geht, und überhaupt.
Es gibt Fragen auf dieser Welt, die sind nicht einfach mit „hm", „ja" oder „nein" zu beantworten. Klar gibt es auch wortkarge Mädels (wo?) und auch Jungs, mit denen man sich ordentlich auf einen Schwatz treffen kann (woohoo?) Aber es bleibt eben die Ausnahme. Woher es kommt, dass Frauen mitteilungsbedürftiger sind, ist ungeklärt. Und warum Männer oft so maulfaul sind, ebenso. Irgendwie ergänzt sich das ja auch meist. Aber irgendwie sind die Frauen doch nicht zufrieden mit den Männern. Und die Jungs nicht mit den Mädels.
Man kann fast alle Mütter von halbwüchsigen Schulkindern fragen: Auf die unerhörte Einmischung, wie es in der Schule war, antworten die Mädels doch eine ganze Zeit länger als Jungs. Irgendwann kommen auch sie in die Pubertät und erzählen nix mehr, aber bis dahin hat man von einem Mädchen wenigstens noch die ganz wichtigen Dinge aufgeschnappt.
Also scheint das Problem doch genetisch bedingt. Oder wie könnte es sonst schon bei Kindern einen Unterschied geben, zwischen Jungs und Mädels? Verantwortungsvolle Mütter denken an ihre armen Schwiegertöchter, und erziehen den Sprössling schon im Kindesalter zur Kommunikation. Aber viele versäumen das auch, und dann scheint es für immer zu spät.